Mein Herz-ruh-dich-aus |
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Von den Füßen streift' ich die Pilgrimsschuh' |
aus der Seele den Unrat der Gassen |
Ich ließ vor den Toren der Klosterruh' |
die Unrast der Welt und ihr Hassen |
Und fand in St. Benedikts friedlichem Haus |
auf dem Schweiklberg mein "Herz-ruh-dich-aus". |
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Und es lauscht' meine Seele, wie Gott zu ihr sprach |
in der segenatmenden Stille: |
- "Verleugne Dich selber und folge mir nach, |
es gescheh' nun mein heiliger Wille!" - |
Da blieb ich nicht länger mehr zaghaft und bang |
es füllt' sich mein Herz, wie mit Glockenklang |
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Nun jauchzt meine Seele ihr Morgenlied |
hinab in das Donaugefilde |
Und es leiht mir am Abend voll Gottesfried' |
des Sternenhimmels funkelnde Schilde |
O ihr Leuchten der Nacht, die ihr wandelt so fern, |
Strom, Berge und Täler, o lobet den Herrn! |
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unbek. Mönch von
www.schweiklberg.de 1924 |
Anmerkung: eigentlich kein Marienlied; aber im gemeinsamen Chorgebet
und im privatem Gebet vor dem Marienbild der Benediktinerabtei Schweiklberg hat ein
unbekannte Mönch nach den Schrecken des 1. Weltkrieges
wieder seinen inneren Frieden gefunden und hat mit eingestimmt in den Lobpreis Gottes.
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